"Das war genau das richtige Wetter für uns", freute sich der Dietzhäuser Lars Nonn, der mit seinem Partner Chris Gundermann (beide Team Parthen) aus Stressenhausen seinen nunmehr 10. Sieg erkämpfte, während der erst 17-jährige Gundermann (im Bild links) nun zum dritten Mal infolge das wohl härteste Endurorennen im Freistaat gewinnen konnte.

 

 

Beide Piloten schafften unter diesen extremen Bedingungen in 4:03:48 Stunden insgesamt 19 Runden und verwiesen die Cross-Country-Piloten Christian Weiß/Philipp Storz mit 18 gefahrenen Runden in 4:14:42 h auf den Vizeplatz. Den dritten Rang sicherten sich die Enduro-Spezialisten Christian Müller aus Dietzhausen und Christian Barfuß aus Dillstädt mit 17 Runden in 4:05:20 h.

"Das war heute definitiv mein letzter Start bei einem Endurorennen", gab Lars Nonn unmissverständlich zu verstehen. Künftig will sich Nonn als mehrfacher Welt- und Europameister nur noch Hillclimbing-Rennen widmen. Trotzdem freute sich der frühere Six-Days-Pilot über seinen Sieg, gehört er doch mit seinen 39 Jahren nicht mehr zu den jüngsten Fahrern. Mehrfach wurde deshalb der wesentlich jüngere Chris Gundermann hinter vorgehaltener Hand gefragt. "Mit so einem Alten willst zusammen starten." Für Teamchef Andreas Parthen spielte der Altersunterschied absolut keine Rolle und er vertraute voll auf das Können seiner Stallgefährten.

Als der Regen die Strecke immer tiefer aufweichte, nahm das Drama seinen Lauf. Fahrer für Fahrer blieben im Schlamm stecken und mussten ihre Maschinen mit erheblichen Kraftaufwand in die Boxengasse schieben. "Dass es unter diesen extremen Bedingungen nicht zum Chaos führte, ist das Verdienst der Organisatoren," sagte Nonn. Professionell meisterte der MSC Walldorf diese wohl bisher schwierigste Hürde in seiner Vereinsgeschichte. "Das war Enduro Pur", sagte Vereinschef Uwe Hildebrand. "Und, wer sich den extremen Bedingungen nicht stellen wollt, hätte Schach spielen sollen."

Christian Weiß aus Dietenhofen, der 2008 das Vier-Stunden-Endurorennen mit Gundermann gewinnen konnte, setzte diesmal auf den Vorjahressieger und Lokalmatadoren Philipp Storz. 18 Runden bewältigte das junge Team und demonstrierten damit einmal mehr, dass sie als Cross-Country-Piloten auch etwas vom Endurosport verstehen. Immer eine Klasse für sich ist der Dillstädter Christian Barfuß. Leider konnte der talentierte Enduro-Pilot aus beruflichen Gründen seine so verheißungsvolle Motorsportkarriere nicht fortsetzen. Mit dem 3. Platz bei 17 gefahrenen Runden unterstrichen Barfuß als auch der Hillclimbing-Pilot Christian Müller, dass sie nach wie vor zur Spitze gehören.

Für die Überraschung sorgte das Duo Frank Storz und Oliver Ritz. Der 49-jährige Vater Storz suchte sich wie Nonn mit dem 30-jährigen Oliver Ritz ebenfalls einen jüngeren Partner und belegte mit 17 Runden den 4. Platz. "Ich habe die Mannschaften ganz bewusst zusammengestellt, gab Teamchef Andreas Parthen zu verstehe, um dabei auf die Erfahrungen der "Alten" zu setzen: "Denn für die neue Saison haben wir uns insbesondere in der GCC-Serie sehr viel vorgenommen. Um die etwas weniger erfolgreiche Saison abhaken zu können, müsse man mit Blick auf 2011 auch einmal experimentieren. Fazit ist, dass widrige Bedingungen neue Impulse für die Attraktivität und Popularität des Endurosports auslösen und das Walldorfer Rennen auch in den nächsten Jahren seine Anziehungskraft nicht verliert."

Quelle: Meininger Tageblatt (Text)